Kontakt: Laura Rivas Kaufmann (yurivas at me.com / @laurarivask)

Gestaltung Webseite: Isabella Furler / Laura Rivas Kaufmann

Code Webseite: Jonas Huber


Die Etablierung der bildbasierten Social Media Plattform Instagram hat zu einer globalen Sichtbarkeit und Vernetzung der bisher marginalisierten Subkultur des Frauenfußballs geführt. Während die Fankultur im Männerfußball von Homogenität geprägt ist, bietet der Frauenfußball Raum für die Performativität unterschiedlicher Identitäten. Das Fehlen einer Tradition eröffnet Handlungs- und Gestaltungsspielräume für eine neue visuelle Kultur.

Die vorliegende Masterarbeit von Laura Rivas Kaufmann in der Studienrichtung Trends&Identity (MA Design/ Zürcher Hochschule der Künste) befasst sich mit der Frage, wie sich die Pluralität von Identitäten in der visuellen Frauenfußball-Fankultur anhand von selbst- und fremdproduzierten Bildern kategorisieren lässt. Mittels Visual Ethnography analysiert diese Arbeit Instagram-Posts der Frauenfußball-Subkultur aus dem mehrheitlich angelsächsischen und deutschsprachigen Raum. Die eruierten Typologien digitaler Identitäten dienen als Basis für die Markenidentität, Positionierung und Entwicklung der ersten Kollektion eines Lifestyle Brands Bereich im Frauenfußball, welche ab dem 14.Juni 2023 (feministischer Streiktag) via Crowdfunding erhältlich sein wird. 

Den Kern meines Forschungsprozesses bilden neben dem thematischen Clustern von Instagram-Feed-Posts, die visuell-ethnografische Kategorisierung der unterschiedlichen Subgruppen in der Frauenfußball-(Fan-)Kultur. Meine Aufgabe als Expertin im Feld sah ich darin, eine mögliche Art der Ordnung in ein riesiges Feld zu bringen, dessen Pluralität der Begriff «Frauenfußball (Fan-)Kultur» nicht gerecht werden kann. Das Herunterbrechen auf vier Typologien von Fans ist eine starke Simplifizierung und fokussiert sich auf den angelsächsischen und deutschsprachigen Raum. Diese Simplifizierung soll jedoch neben der Analyse in Bezug auf die Vermarktung meiner eigenen Kollektion auch als Diskussionsbasis für die Commmunity dienen. Sie soll das Bewusstsein für den Blick auf die Metaebene schärfen und den unterschiedlichen Akteur*innen dabei helfen, sich selbst im Feld zu verorten und zu positionieren.

Durch die Fotoserien von Fans bei sportlichen Großanlässen des Frauenfußballs, zeige ich den wichtigen Aspekt auf, dass es sich um eine Subkultur handelt, die in der Online- und Offlinewelt agiert. Das Festhalten der Pluralität innerhalb der Community soll ebenfalls das Bewusstsein unter Fans schärfen, Teil einer größeren Subkultur zu sein. Allen Personen außerhalb der Community geben die Bilder einen Einblick in eine Subkultur, die sich sonst oft abseits des Mainstreams abspielt.
Weil Fankultur oft als Massenphänomen wahrgenommen wird, habe ich genauer hingeschaut und gezielt Personen angesprochen und fotografiert. Bei Großanlässen mit 30‘000 bis 90‘000 Besucher*innen aus verschiedenen Ländern verlieren lokale Phänomene an Gewicht. Großanlässe sind auch insofern spannend, als dass sie langjährige Fans anziehen, jedoch ebenfalls ein neues Publikum anlocken, welches nicht Teil der Subkultur ist.


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